Atomwaffen auf der BUGA 23?

Hiroshima und Nagasaki mahnen zu atomarer Abrüstung

Bekanntlich gibt es auf dem Spinelli-Gelände der Buga kein Soldaten und Waffen mehr, weil die US-Kaserne im Zuge des Konversionsprozesses der zivilen Nutzung zugeführt wurde. Anders als in der Bundeswehr-Kaserne Büchel bzw. vorübergehend in Nörvenich waren in Spinelli niemals US-amerikanische Atombomben stationiert. Allerdings hat der Förderverein Frieden Atomwaffen als Thema auf die Buga gebracht, denn am 6. und 9. August wurde an die Opfer der Atombombeneinsätze auf Hiroshima und Nagasaki 1945 erinnert und „Raus aus dem nuklearen Wahnsinn“ gefordert.

Gefährlichste Periode der Menschheitsgeschichte

Dan Smith ist nicht irgendwer, sondern Direktor des Friedensforschungsinstituts SIPRI. Er weiß, wovon er redet, wenn er mit Blick auf die von allen Atomwaffenstaaten vorangetriebene Aufrüstung ihrer Arsenale sagt: „Wir driften in eine der gefährlichsten Perioden der Menschheitsgeschichte“. Mit dem Krieg in der Ukraine hat das nichts zu tun, denn die Entwicklung neuer Atomsprengköpfe haben A-Waffenstaaten schon vor dem Angriff Russlands auf die Ukraine begonnen. Allerdings hat mit dem Krieg die Überwachungstransparenz und die Bereitschaft zur Atomdiplomatie abgenommen.

Mit dem Krieg in der Ukraine hängt die Gefahr zusammen, dass das umkämpfte Atomkraftwerk Saporischschja durch Beschuss oder wegen fehlender Kühlung einen GAU erfahren könnte. Es ist daher richtig, dass sich Rafael Rossi, Chef der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA), in Gesprächen und Verhandlungen mit russischen und ukrainischen Politikern für eine Schutzzone um das AKW einsetzt.

Viele Leute sind bereit, etwas gegen den Rüstungswahn zu tun

Bereits am 5. August 23 brachten die Rennradfahrer*innen des Nuclearban Marathons, Atomwaffen auf die Buga, wo sie sich mit ihren Rennrädern für den Beitritt Deutschlands zum Atomwaffenverbotsvertrag (AVV) aussprachen, siehe den Bericht. In den folgenden Tagen haben Aktive der Mannheimer Friedensbewegung auf der Buga an der Ausstellung FRIEDENSKLIMA! (als auch am Paradeplatz) die Leute gebeten, eine Postkarte an die Adressaten Kanzler Olaf Scholz und Außenministerin Annalena Baerbock zu schicken. Sie enthält drei Forderungen an die Regierung:
Die Nato soll den Ersteinsatz von A-Waffen ausschließen,
die Opfer von A-Waffen und Atomtests sollen unterstützt werden und
die nukleare Teilhabe soll beendet werden und Deutschland dem AVV beitreten.

Es war erfreulich, dass sich viele Menschen anregen ließen, mit einer derartigen Tat etwas für das Nachhaltigkeitziel Frieden und das Abbremsen der Temperaturerhöhung zu tun. Es wurden rund 200 Postkarten verteilt und etwa die Hälfte wurden direkt unterschrieben und vom Förderverein ans Kanzleramt und das Außenministerium geschickt. Angeregt wurde die Aktion vom Ohne Rüstung Leben, ORL (und von weiteren Organisationen unterstützt), die großen Zuspruch fand. Insgesamt konnten bundesweit 45.000 Postkarten an Scholz und Baerbock gesendet werden, wie man auf der ORL-Webseite nachlesen kann.

JETZT ERST RECHT! Politische Aktionswoche für das Atomwaffenverbot

Angeregt durch die positive Resonanz vieler Leute werden wir das Thema auf der Buga an der Ausstellung wieder aufgreifen und uns an der Aktionswoche vom 21.-26. September 2023 beteiligen. Dazu wird es wieder einen Vortrag außerhalb der Buga geben:
Fr., 26.09.23, 19 Uhr, Haus der Jugend in Quadrat C 2, 16-18 „Atombombenopfer mahnen: Beitritt zum Atomwaffenverbot; Referent Roland Blach. Weitere Informationen mit vielen Anregungen etwas für das Nachhaltigkeitsziel Frieden zu tun, gibt es auf dieser Aktions-Webseite von ORL.

Atomwaffen auf der BUGA 23? Hiroshima und Nagasaki mahnen
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