Nuclearban Marathon – Raddemo für den Atomwaffenverbotsvertrag

Banner Nuclear weapons are banned beim Nuclearban Marathon

Am 5. August 2023 war es wieder einmal so weit und eine nicht zu übersehende lange Schlange von rund 150 Rennradfahrerinnen und -fahrern machte sich auf den Weg zu einem Rundkurs von 334 Kilometern. Der Start war in Bretten und ging es über Neckargemünd, Mannheim, Kaiserslautern und Lingenfeldund und zurück nach Bretten. Wie schon in vielen Jahren vorher hatten sie sich auf den Sattel gesetzt, um für atomare Abrüstung zu demonstrieren und die Bundesregierung aufzufordern, dem Atomwaffenverbotsvertrag beizutreten.

Rennradfahren für atomare Abrüstung auf der BUGA 23 in Mannheim

Herr Linse von der Stadt MA begrüßt die Nuclearban Radfahret*innen

Als Vertreter des neuen Mannheimer Oberbürgermeisters Christian Specht begrüßt dessen Referent, Herr Linse, die RadsportlerInnen und würdigte deren enorme sportliche Leistung. Er verurteilte den völkerrechtswidrigen russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine und die Putins Drohung Atomwaffen einzusetzen. Angesichts der dadurch ausgelösten großen Flüchtlingskrise habe Mannheim die hierher Geflüchteten mit Finanzmitteln und Sachspenden unterstützt und derartige Hilfen auch den Menschen in der Ukraine darunter in Mannheims Partnerstadt Czernowitz zukommen lassen beispielsweise durch Stromaggregate und Heizgeräte. Seit dem Überfall auf die Ukraine zeigt man am Mannheimer Rathaus in E 5 durch die ukrainische Fahne und die der Mayors for Peace bewusst Flagge.

Mayors for Peace und ICAN-Städteappell

Mannheim ist Mitglied dieser weltweiten Nichtregierungsorganisation Mayors for Peace (Bürgermeister für Frieden), die von den Bürgermeistern von Hiroshima und Nagasaki gegründet wurde und sich für die atomare Abrüstung einsetzt. Ergänzend erinnerte Herr Linse daran, dass Mannheim den ICAN-Städteappell beschlossen habe. Das ist die von der Internationalen Kampagne zur Abschaffung von Atomwaffen (International Campaign to Abolish Nuclear Weapons, ICAN) ins Leben gerufene Aktion, mit der Städte und Gemeinden die Bundesregierung dazu aufrufen, dem Atomwaffenverbotsvertrag beizutreten. Auch mit der BUGA 23 habe Mannheim ein Zeichen für Frieden gesetzt, so Linse weiter. Unter den 17 Gärten für die UN-Nachhaltigkeitsziele wurde beim Ziel 16 „Frieden, Gerechtigkeit und starke Institutionen“ die Zerstörung Hiroshimas durch die Atombombe am 6. August 1945 aufgegriffen. Im Nachhaltigkeitsgarten befindet sich ein junger Ginkgo-Baum, der aus einem Samen gezogen wurde, der das atomare Inferno überlebt hatte. Den Ginkgo-Setzling hat die Buga-Gesellschaft von der Pressehütte Mutlangen bekommen, um das Engagement für die atomare Abrüstung zu unterstützen.

Gestärkt durch Nudeln und Getränke und motivierende Worte

Nuclearban Radler*innen am 5. August in MA

Klaus Waiditschka vom Netzwerk Friedenssteuer moderierte den Empfang und Roland Schuster begrüßte für das Friedensbündnis Mannheim und dankte den Sportlerinnen und Sportler für ihre außergewöhnliche Leistung und die Kombination von sportlicher Betätigung und politischer Willensbekundung. Während den Reden stärkten sich die Radlerinnen und Radler mit den von der Stadt Mannheim präsentierten Essen und Getränken.

Es war der Friedensbewegung in Mannheim ein wichtiges Anliegen, dass der Nuclearban Marathon durch die BUGA rollen konnte, um dadurch noch mehr Menschen auf ein beispielhaftes Friedensengagement aufmerksam zu machen.

Begrüßung durch Roland Schuster vom Friedendsbündnis Mannheim

Liebe Radsportler, sehr geehrter Herr Linse, der Sie die Stadt Mannheim vertreten, sehr verehrtes Publikum!
In Fortsetzung der seit 2005 als Pacemakers durchgeführten Rennraddemos findet heute der Nuclearban Marathon über 334 km von Bretten über Neckargemünd, Mannheim, Kaiserslautern, Ramstein, Lingenfeld zurück nach Bretten statt.

Gut 150 RadsportlerInnen, darunter ein Landtagsabgeordneter, ein Bürgermeister und ein Stadtrat, engagieren sich auf der längsten eintägigen Raddemonstration in Deutschland als Schrittmacher für nukleare Abrüstung. Neben den Kundgebungen in den Städten steht heute die Fahrt durchs Gelände der Bundesgartenschau in Mannheim an. Demo erinnert an den Beginn des Atomzeitalters, der in der Zerstörung der beiden japanischen Städte Hiroshima und Nagasaki durch Atombomben am 6. und 9. August 1945 gipfelte. Hundertausende von Toten und Millionen Menschen, die bis heute an den Folgen dieser Abwürfe sowie der über 2.000 Atomtests leiden, sollen uns für immer eine Mahnung sein.

Im Fokus steht die Unterstützung des 2021 in Kraft getretenen Atomwaffenverbotsvertrages (AVV), den bisher 68 Staaten ratifiziert haben. Die Atomwaffen besitzenden Staaten, das überrascht nicht, haben bisher nicht unterzeichnet, auch Deutschland nicht. Die nukleare Teilhabe der NATO in Europa ist Teil des Problems. Die in der Eifel in Büchel gelagerten Atomwaffen der US-Army rücken auch unsere Region in den Focus. Die unlängst erfolgte Stationierung russischer Atomwaffen in Belarus verschärft die existenzielle Gefahr.

Als Teil einer weltweiten Bewegung tretet ihr Friedensradsportler für ein Verbot der Atomwaffen und eine internationale Ächtung ein. Der Marathon verdeutlicht erneut die außergewöhnliche Verbindung zwischen der Friedensbewegung, dem Radsport und den Städten und deren Bürgermeister, die sich vielfach in den Mayors for Peace (Bürgermeister für den Frieden) engagieren.

Der Marathon wird veranstaltet von der Friedenswerkstatt Mutlangen und dem RSC Bretten. Die Stadtverwaltungen in Bretten und Mannheim, „Bretten aktiv für Frieden“, der Heidelberger Friedensratschlag, das Friedensbündnis Mannheim, die Friedensinitiative Westpfalz und der RSV Lingenfeld sind lokale Partner.

Die Schirmherrschaft haben gemeinsam Beate Kimmel (Bürgermeisterin Kaiserslautern) und Martin Wolff (Oberbürgermeister Bretten) übernommen. Dafür wollen wir uns bedanken. Und euch und uns allen ein gutes Gelingen im weiteren Engagement für eine friedlichere Welt!

Nuclearban Radler*innen starten am 5. August in MA
Räder und Mayors for Peace Banner
Nuclearban Marathon – Raddemo für den Atomwaffenverbotsvertrag