Run Soldier Run – eine Collage zu Krieg, Verweigerung und Desertion

Am 20. Juni 2023 wurde die Szenische Lesung Run Soldier Run – eine Collage zu Krieg, Verweigerung und Desertion von Talib Richard Vogl und Rudi Friedrich im Bürgerhaus Neckarstadt-West in Mannheim aufgeführt. Veranstalter waren neben dem Förderverein Frieden auch das Friedensbündnis MA und die DFG-VK. Ein kurzer Auftritt auf der BUGA 23 an der Ausstellung FRIEDENSKLIMA! 17 Ziele für Gerechtigkeit und Frieden scheiterte aufgrund einer Verspätung des Fliegers, mit dem Rudi von der Konferenz der War Resisters International, WRI, aus London zurückkam. Aber ein begleitendes Filmteam von Studierenden der Hochschule für Film und Fernsehen, die eine Film über Kriegsdienstverweigerung und Rudis Arbeit bei Connection drehen, konnte gute Bilder einfangen.

Zum Inhalt von Run Soldier Run

Die porträtierten Personen aus fünf Ländern stehen für viele andere: Sie widersetzen sich dem Gehorsam, dem Militär, dem Krieg. In zwei Mal 45 Minuten Collage wechseln Talib Richard Vogl und Rudi Friedrich Texte von den Verweigerern und Verweigerinnen ab mit Szenen, Gedichten und Liedern.
Die dargebotenen Geschichten zeigen, was es bedeutet, Nein zu sagen, gerade in einem Krieg. Wie wirken die Protagonisten in dem jeweils eigenen Land auf die Gesellschaft? Welche Konsequenzen hat ihre Entscheidung für sie selbst, welche Bedeutung hat sie für eine Bewegung gegen den Krieg?

In der Türkei, Ukraine, Russland, USA oder auch Eritrea werden Armee, Militärdienst oder Wehrpflicht als etwas scheinbar Selbstverständliches hingenommen. Aber wir sehen Brüche und Risse in diesem Bild. In aller Regel wird nicht gezeigt, dass Kriegsdienstverweigerung und Desertion jeden Tag geschehen. Wir müssen feststellen, dass das Menschenrecht auf Kriegsdienstverweigerung gerade in einem Krieg in aller Regel nicht anerkannt wird. Wir wollen auch deutlich machen, wie mit ihnen als Flüchtling umgegangen wird, wie wenig ihre Entscheidung geachtet wird